Decision Traps #8 – Overconfidence
Mehr als 80 Prozent der Männer denken, sie seien überdurchschnittlich gute Autofahrer. Raten Sie mal, wie viele sich für gute Liebhaber halten.
Mehr als 80 Prozent der Männer denken, sie seien überdurchschnittlich gute Autofahrer. Raten Sie mal, wie viele sich für gute Liebhaber halten.
Zusammenhänge, die uns geläufig sind, erscheinen uns repräsentativer als Sachverhalte, mit denen wir noch nie konfrontiert wurden. In diesem Fall führt uns die sogenannte Beurteilungsfalle in die Irre.
Viele kennen das Phänomen, dass einem eine Telefonnummer oder ein PIN-Code erst einfällt, wenn man beginnt, die Zahl einzutippen. Auch hier ist der innere Autopilot am Werk, der uns hilft. Das Problem: Ist eine Information erst einmal verankert, tendieren wir dazu, neue oder relevantere Daten nicht mehr situationsgerecht aufzunehmen.
Zweifellos sind Sie ein kritischer Konsument. Wenn Sie per E-Mail als glücklicher Gewinner begrüßt werden oder ein Pop-up Ihnen als 100.000. Besucher einen attraktiven Preis verspricht, sind Sie vermutlich eher skeptisch als beglückt. Wie einfach Ihre Entscheidungen dennoch beeinflussbar sind, zeigt Ihnen dieses Video.
Eine zentrale Rolle bei der Frage, ob uns etwas wichtig erscheint, spielen Erwartungshaltungen und Projektionen. Dieser Effekt wird bei der Starverehrung besonders deutlich: Je weniger wir von einer Person wissen, desto mehr schätzen wir sie. Wir füllen unsere Wissenslücken einfach mit Wunschprojektionen auf. Das läuft bei Beziehungsanbahnungen ganz ähnlich ab. Deshalb funktioniert Onlinedating anfangs so gut. Beim ersten Treffen ist die Enttäuschung dann groß, weil wir die Person instinktiv mit unserem Wunschbild vergleichen.
Wir gleichen Geldbeträge nicht wie ein Taschenrechner nach Ihrem reinen Zahlenwert ab, sondern nach dem Nutzen, den sie versprechen. Und hier eröffnet sich ein weites Spielfeld. Wie viel mir etwas wert ist, scheint eine ziemlich variable Angelegenheit zu sein, abhängig von der Situation und von subjektiven Erwägungen. Da sind Tür und Tor geöffnet für alle möglichen Winkelzüge, Schönrechnereien und Anfälligkeiten gegenüber Manipulationen.
Während wir denken, dass wir denken, denkt unser Gehirn, was es will. Es nutzt eingefahrene Denkmuster und manövriert uns mit besorgniserregender Häufigkeit in Denkfallen. Statt zu denken schaltet unser Kopf allzu oft in den Modus Autopilot, das spart Zeit und Energie, kann uns aber teuer zu stehen kommen.
Wie viele Entscheidungen treffen wir jeden Tag?
Im Video sage ich es Ihnen und außerdem, welche Entscheidungen wir treffen müssen.
Ende der 1970er Jahre forschte die NASA intensiv an den Ursachen für Flugunfälle. 1979 präsentierte man im Rahmen eines Workshops erstmals die Forschungsergebnisse. Erstaunlicherweise waren offenbar menschliche Fehler die Ursache schwerer Zwischenfälle und Unfälle im Luftverkehr. Der Anteil wurde auf 75% beziffert. Damit konnte erstmals belegt werden, dass …